Gedichte packen Informationen dicht, d.h. es sind viele überflüssige Füllungen herausgestrichen und oft geht es ohne Umschweife zur Sache. Gedichte verwenden sprachliche Bilder (Metaphern, Parabeln, Hyperbeln, Euphemismen, Pleonasmen u.a. rhethorische Figuren), um Abstrakta zu veranschaulichen.
Zusätzlich erzeugen Reimschema und Rhythmus bestimmte Gefühle, die durch die Wahl von bestimmten Vokabeln unterstrichen wird. Jedes Wort ist wohl gesetzt und sogar die gestalterische Form und die Wahl des Bildes erfolgte hier in den PDFs mit Bedacht. Oft müssen die Vokabeln so gewählt werden, dass sie in den Rhythmus passen - aber dadurch werden gewisse Assoziationen und dadurch wiederum Gefühle erzeugt.
Gedichte schreiben ist daher kein Zufallsspiel, sondern es ist verwandt mit Mathematik: Systematisches Umformen und Kürzen, auf dass man ein möglichst kurzes, kleines, prägnantes Ergebnis erhält.
Der Vorteil ist, dass man sich in dieser Kompaktform die Info besser merken kann - zumal man durch den Reim Gedächtnislücken schließen kann. Allerdings geht dieser Vorteil mit dem Schicksal einher, dass man zur Interpretation sehr viel Zeit nehmen sollte, denn die Infos sind in diesem Text ja ver-dichtet und man muss sie sozusagen entpacken.