Analysiere & Interpretiere die Gedichte: Was wird hier über den Mondlauf ausgesagt? Wieviel sehen wir von der Oberfläche des Mondes? Wo steht der Mond als Vollmond, wo steht er als Neumond? In welchem Abstand steht der Halbmond zur Sonne und zu welcher Tages- und Nachtzeit ist er folglich zu sehen? Unterscheide zwischen ab- und zunehmendem Halbmond!
Der Mond
Unser Trabant umläuft beständig
den Erdenball und ist so wendig,
dass er uns stets zeigt das Gesicht,
den Hinterkopf sehen wir nicht.
Der gute Mond wiegt mit Bedacht
sein weises Haupt in stiller Nacht.
Mal zeigt er uns das rechte Ohr,
dann kommt das linke mal hervor.
Quittiert's Geschehn mit leichtem Nicken,
so könn' wir Kinn und Stirn erblicken.
Darum im Lauf der Zeit man kennt,
mehr als die Hälft', sechzig Prozent.
(Dalena, 2008)
Mondphasen
So wie ein Paar von Liebe strahlt,
erst Sonnenschein das Mondlicht malt.
Doch tragisch für das Himmelspaar:
Sie sind einander niemals nah.
Erst wenn der Vollmond untergeht,
die Sonne für uns aufersteht.
Und rückt er dann ihr wieder näher
wird er schmal und immer schmäler.
Unsichtbar ist er bei ihr.
Jetzt sind schon zwei der Wochen vier
von einem ganzen Monat rum
und Neumonds Sichel andersrum.
(Dalena, 2007)
Tipp: In der bebilderten Lehrgedichte-Datei findest du hierzu eine Abbildung aus einem alten islamischen Manuskript (13. Jh.). Lade dir die Datei herunter und interpretiere das Bild!
Aufgabe 2:
Betrachte das Mond-Gedicht von Christian Morgenstern, das zu dieser Zeichnung passt. Was lehrt es astronomisch und was war vorm damaligen historischen Hintergrund die politische Motivation dieses Verses?