1. Selbstverständlich wäre die Astronomische Einheit stark variabel, wenn man sie wirklich genau nur als Entfernung zur Sonne beschreiben würde. Da sich die Erde auf einer Ellipsenbahn bewegt, ist sie mal ferner und mal näher zur Sonne.
Genau genommen bestimmen wir natürlich mit unserer hiesigen Methode die Entfernung der Erde zur Sonne an einem bestimmten Tag und keineswegs die "mittlere Entfernung zur Sonne". Man müsste nun von den Ephemeriden auf die mittlere A.E. schließen, denn man weiß ja, dass am 6. Juni die Erde fast im Aphel steht, also nicht mal annähernd auf einer mittleren Entfernungsposition.
Die Bahnform war allerdings im Grunde seit dem Altertum bekannt. Schon in der Antike hatte man anhand von Schattenstab-Messungen die genaue Bahnform der Erde (wenngleich im geozentrischen Bezugssystem) ziemlich gut bestimmt.
2. Inzwischen (21. Jh.) ist natürlich die Astronomische Einheit als Vielfaches von S.I.-Einheiten definiert. Mit diesem Système International d' Unité hat man sieben Basisdimensionen in der Physik festgelegt.
Die Einheit "Meter" ist heute über die Sekunde, verknüpft mit der Lichtgeschwindigkeit definiert, d.h. man definiert das Meter nicht mehr - wie im 18. Jh. - über ein "Urmeter", das in Paris in einem Institut liegt und auch mit den besten Materialien der Welt Temperaturschwankungen und Verdunstungsprozessen unterliegt. Stattdessen definiert man einen Meter als Strecke, die das Licht in endlicher Zeit zurücklegt und die Astronomische Einheit als Vielfaches dieses Meters.