Alle Zweifel sind entschwunden,
endlich ist es nun gefunden,
das Licht, es läuft natürlich krumm,
zu Einsteins allergrößtem Ruhm.
... dichteten Einsteins Kollegen am Schweizer Patentamt 1919 beim experimentellen Nachweis der Gültigkeit der ART.
Auf dieser Art können Mehrfachbilder ein und desselben Objektes am Himmel beobachtet werden:
Aus der Formel für den Ablenkwinkel sehen wir, dass das Licht um so mehr abgelenkt wird, je größer die Masse ist und je dichter der Lichtstrahl an ihr vorbei geht. Bei Linsen, die wir vom Augenoptiker kennen, ist das gewöhnlich anders:
In den mittleren Bildchen sind eine Konvex- und eine Konkavlinse dargestellt: Der Mittelpunktstrahl geht einfach durch und je größer der Abstand vom Mittelpunktstrahl ist, desto stärker ist die Ablenkung.
Bei der Gravitationslinse ist das andersrum: Je näher der Lichstrahl am Zentrum, desto größer seine Ablenkung. Darum ist das optische (gläserne) Analogon einer Gravitationslinse nichts, das man beim Optiker bekommt, sondern der Fuß eines Weinglases (rechts).
Die einhüllende Kurve der abgelenkten Lichstrahlen (links für eine Konvexlinse türkis markiert) ist eine Linie, auf der besonders viel Licht ankommt, weil sich auf jedem Punkt dieser Linie besonders viele Lichtstrahlen schneiden. Würden wir einen Schirm senkrecht zur Bildebene aufstellen, würden wir dort einen sehr hellen Lichtsaum sehen, die so genannte "Kaustik" (oder: kaustische Linien).